Harbor Inn Studios - Bremen
 

Live-Reviews

Devin Townsend - Köln - Carlswerk Victoria (04.03.2023)
Anfang März - das Wetter ist recht ungemütlich, aber Devin Townsend spielt endlich sein coronabedingtes Ersatzkonzert in Köln. Das ist Grund genug, die Reise nach Köln anzutreten und einer sicheren Bank in Sachen Live-Erlebnis beizuwohnen.
Ich bin zum ersten Mal im Carlswerk Victoria, einer Location, die sich auf dem ehemaligen Werksgelände des Kölner Kabelherstellers Felten & Guillaume befindet. Die Halle bietet mit ihrem modern-urbanen Industrial Stil Platz für etwa 1600 Leute. Gegenüber befindet sich mit Club Volta eine kleinere Location für etwas unter 500 Personen.
Wir begaben uns mit einem Getränk bewaffnet ins Carlswerk Victoria und nach einem kurzen Check am Merch-Stand ging auch schon das Licht aus und Fixation aus Norwegen eröffneten den Abend. Die Truppe ist noch recht jung, musikalisch schon sehr erwachsen. Die Halle war bis jetzt vielleicht zur Hälfte gefüllt, die Norweger nutzten die Gunst der Stunde und konnten neben sympathischen Ansagen auch musikalisch überzeugen. Ihr melodischer Metalcore, welcher mit viel Rock versehen ist, erinnert mich an eine solide Mischung aus Muse, Architects und ab und an ein wenig Linkin Park. Das war mehr als ein solider Opener, welcher seine 30 Minuten Spielzeit genutzt hat, um neue Fans zu gewinnen.
Nach ein paar Minuten Umbaupause betraten Klone, eine Band aus Frankreich, dann die Bühne und man merkte sofort, dass es die Band schon länger gibt, denn zahlreiche Zuschauer erwarteten die Band bereits und jubelten, als die ersten Töne des Gigs erklangen.
Die Band wirkte sehr eingespielt und sie hatten mit ihren Progressive- Post-Rock die inzwischen volle Halle hinter sich. Ich kannte die Band zwar von einigen Releases, war da aber nie so richtig tief im Thema, aber mit der Band werde ich mich noch einmal detaillierter beschäftigen. Soundmässig konnten sie mich, genauso wie Fixation, schon überzeugen – die Halle scheint eine solide Akustik zu haben. Nach rund 45 Minuten Spielzeit und einem intensiven Set, verließen Klone unter viel Applaus die Bühne und die Zuschauer formierten sich in der vollen Halle für den Hauptact des Abends – Devin Townend.
Nach ungefähr zwanzig Minuten Umbauzeit ging das Licht aus und die Band kam zum Intro („Equation“) auf die Bühne und mit „Lightworker“ wurde gleich der Titelsong des aktuellen Albums gespielt. Devin begrüßte das Publikum in seiner gewohnt sympathischen Art, stellte den Rest der Band vor und dann ging es auch gleich mit Vollgas los…
„Kingdom“, der wohl meistgeklickte Devin-Song auf Youtube, sorgte nicht nur für tosende Stimmung im Publikum – nein auch die Band auf der Bühne hatte sichtlich Spaß und das übertrug sich in jeden Quadratmeter der Halle. Man merkte, dass viele Zuschauer im Publikum diesen Song sehen wollten, denn kaum wurde begonnen, waren viele Handy-Kameras in der Luft und filmten diesen „Reaction-Video-Über-Hit“.
Das war mal ein Auftakt nach Maß. Mit „Dimensions“ kam dann auch direkt wieder ein Song vom aktuellen Album – übrigens einer meiner Favoriten auf dem letzten Release.
Zwischen den Songs interagierte Devin gewohnt amüsant mit dem Publikum, erzählte von Fangeschenken – suchte einen Namen für genau dieses – am Ende wurde es „Heinrich“. Hatte Devin bei der letzten Tour noch einen Rock zu „Why?“ an, spielte er diesen grandiosen Song nun in normaler Bühnenkleidung runter und sorgte für massiven Applaus. Ich verbinde diesen Song immer mit einer Hommage an Disney – im Grunde könnte er auch als Soundtrack hinhalten.
Mit „The Fluke“ wurde dann ein über zwanzig Jahre alter Song vom „Terria“ Album ins Programm genommen, der mit über sieben Minuten Spielzeit ein solides Brett darstellte – starker Song.
Nun folgte mit „Deadhead“ einer meiner Lieblingssongs von Devin, denn kaum ein Song stellt für mich eine derartige musikalische Intensität dar, wie dieser. Langsam und schleppend baut er sich auf, um dann immer mehr an Intensität und Dichte zu erspielen - traumhaft!
Mit „Deep Peace“ blieben wir in der Vergangenheit und es war Zeit, kurz durchzuatmen und bei dem eher ruhigen Song etwas runterzufahren, bevor die zweite Hälfte mit „Heartbreaker“ vom aktuellen „Lightwork“ Album noch recht relaxt begann. Die Band war super gelaunt und es machte Spaß allen Akteuren auf der Bühne zuzuschauen. Das Publikum war glücklich und alle hatten ihren Spaß.
Nun kam mit dem wunderbaren „Spirits Will Collide“ ein Song vom 2019er Album „Empath“ – dieser wurde allen Personen gewidmet, die vor kurzem jemanden verloren haben.
Die beiden älteren „Truth“ und „Bad Devil“ markieren so langsam die Zielgrade und machen viel Spaß. Die Band ist eingespielt und man sieht die Qualität aller auf der Bühne.
Nach „Bad Devil“ geht es dann für ein fixes Getränk von der Bühne, bevor mit „Call Of The Void“ wieder ein brandneuer Song vom aktuellen Album zum Besten gegeben wird.

Irgendwie ist es egal aus welcher Epoche welcher Song kommt, die Stimmung im Publikum ist durchgehend super und das große Finale bildet dann mit „Love?“ ein alter Klassiker von Strapping Young Lad, welcher dann noch einmal für Vollgas auf und vor der Bühne sorgt.

Das waren wieder einmal 90 Minuten feinste Unterhaltung mit einem super aufgelegten Devin Townsend und seinen Mitstreitern – sollte jeder mal gesehen haben – absolutes Gute Laune Konzert…

Links:
Devin Townsend

Jens Krause

Reviews zum Thema "Devin Townsend"

Devin Townsend - "Empath"

Lange Zeit hat die Fanbase darauf gewartet und nun ist die lang erwartete neue Scheibe von Musik-Genie Devin Townsend in den Startlöchern. Um es gleich zu bemerken - „Empath“ ist kein herkömmliches Werk...
zum Review
 
Sights & Sounds - "Silver Door"

Eine neue 6-Track EP spendiert uns diese Truppe, die unter anderem aus Mitgliedern von Comeback Kid besteht. Dabei ist die Musik recht schwierig in eine Schublade zu packen, einerseits erschaffen Sights & Sounds...
zum Review
 
SmaXone - "Regression"

Mit „Regression“ präsentieren die 2003 gegründeten dänischen Jungs ihr Debüt. Mit von der Partie bei SmaXone sind die beiden Dänen Michael Bogballe und Brian Rasmussen von Mnemic, die hier eine neue Richtung einschlagen wollen...
zum Review

Interviews zum Thema "Devin Townsend"

Koroded

Koroded sind zurück und das ist auch verdammt gut so. Jahrelang waren die Jungs aus dem Großraum Aachen ein elementarer Bestandteil der deutschen Musikszene, ehe man sich vor etwa drei Jahren auflöste. Anfang 2011 sickerte es schon ein wenig im Internet durch, die Jungs wollen noch einmal angreifen...
zum Interview
 
Metamorpher

Metamorpher aus Mönchengladbach konnten mit ihrer EP "Becoming" ziemlich punkten, denn ihr buntes Gemisch aus diversen Stilen überzeugte. Grund genug sich mit der Band zu unterhalten, also unterhielt ich mich mit Dominik und Michael...
zum Interview
 
Dunderbeist

Neulich in Bremen: Nach ihrer Show im Vorprogramm von Der W stellten sich Ronny Flissundet und Åsmund Snortheim von Dunderbeist den kritischen Fragen des King-Asshole-Reporters Eisen-Dieter...
zum Interview

Live-Reviews zum Thema "Devin Townsend"

Devin Townsend - Hamburg - Markthalle (18.11.2019)

Nach dem Akustik-Abstecher im April diesen Jahres – ebenfalls in Hamburg – fährt Devin Townsend nun in der deutlich größeren Markthalle das volle Programm auf und steht mit einer insgesamt zehnköpfigen...
zum Review
 
Devin Townsend - Hamburg - Grünspan (10.04.2019)

Devin Townsend wird gerne als der „verrückte Professor“ tituliert. Kaum ein Musiker ist so produktiv und hat einen derartigen musikalischen Output zu verzeichnen, wie der sympathische Kanadier...
zum Review
 
Opeth - Kopenhagen - Den Grå Hal (10.11.2022)

Wenn man gerade in Kopenhagen ist und an dem Abend die grandiosen Opeth im Paket mit Voivod aufspielen, muss man natürlich dabei sein. Das Paket spielt in der „Den Grå Hal“ – einer wunderbaren Location, die...
zum Review

Suche


Go

Latest


Reload Festival
(Sulingen)

Fear Connection
"Where Evil Prevails"

Wirtz
"DNA"

Ghost Man On Third
"Let The Boy Watch"

Betastone
"Mo Cuishle"

HeadGear
(Bremen - Lila Eule)
Impressum | Disclaimer | Kontakt | Webmaster

© 2003-2024 King-Asshole.de