Live-Reviews | Tool - Hamburg - Barclays Arena (28.04.2022) | In den letzten Jahren haben sich Tool leise, still und heimlich zu einer meiner Lieblingsbands entwickelt. Dies gipfelte darin, dass wir sogar unsere Flitterwochen in Wien verbracht haben, um dort zum ersten Mal die Band live zu sehen. Seitdem ist viel passiert. Das Album „Fear Inoculum“ ist kurz nach der Show nach 13 Jahren Wartezeit veröffentlicht worden, was sich auch signifikant auf die Setlist auswirkt – dazu später mehr.
Vor der Show machen wir noch einen kleinen Abstecher in den Grill-Pavillon am Stadion, welcher mit allerlei HSV-Fanschals dekoriert ist. Nach einem launigen Plausch mit dem Imbisswirt und den Gästen ( es waren erstaunlich viele Werder-Fans anwesend ) geht es dann zur Halle.
Extrem ungewohntes Gefühl, nach so langer Zeit in eine so große und volle Halle reinzuwackeln. Zwar müssen alle Gäste sitzen und Maske tragen ( diese Vorschrift wurde 2 Tage später übrigens gekippt ), trotzdem wirkt das Ganze ziemlich surreal.
Surreal sind auch die Preisvorstellungen von Tool in Bezug auf ihr Merchandising, 40 € für ein Shirt oder 300 € für ein signiertes Tourposter sind an der Tagesordnung. Dies wird nur vom signierten Vinyl-Boxset für schmale 700 € getoppt.
Diesen und weitere seltsame Auswüchse mal beiseite, musikalisch stimmt die Qualität. War schon die Wien-Show 2019 eine Offenbarung, so ist die Show heute nicht minder sensationell. Es ist unheimlich schwierig, das hier Erlebte in Worte zu fassen. Das ganze Konzert gleicht einem Rausch oder einem Trip. Man wird nur gelegentlich herausgerissen, etwa wenn Maynard bei „The Pot“ kurz das Publikum singen lässt. Die weiteren gut 2 Stunden steht ( ab dem dritten Song hält es niemanden mehr auf den Plätzen ) man wie in Trance da und labt sich an den irren Videoeinspielungen, Lasern und sonstigem Gedöns. Lediglich der Sound hätte ein wenig besser sein können, aber das ist sicherlich Jammern auf verdammt hohem Niveau.
Die Songauswahl unterscheidet sich gravierend von der 2019er Tour, bis auf „7empest“ wird das gesamte aktuelle Album live präsentiert. Und obwohl ich persönlich gerne noch „Schism“, „Stinkfist“ oder „Vicarious“ gehört hätte, kommt man nicht umhin zu sagen: Wahnsinn, einfach nur geil.
Nicht unerwähnt bleiben soll hier die Supportband Brass Against, die die Wartezeit mit coolen Coverversionen von Audioslave, Tool und Rage Against The Machine deutlich verkürzt hat, das Ganze mit einer Art Big Band. Es war das I-Tüpfelchen auf einen rundum gelungenen Abend.
Setlist:
Fear Inoculum
Sober
The Pot
Pushit
Pneuma
The Grudge
Right In Two
Descending
Hooker With A Penis
Chocolate Chip Trip
Culling Voices
Invincible
Links: Tool
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